Im Dunkeln im Stau im November

Anfrage von heute: Man möchte eine Stadtrundfahrt Ende November ab 15.30 Uhr für zwei Stunden. Was sich so selbstverständlich anhört und klingt, als wäre es leicht umzusetzen, hat zur Überraschung meiner Kundin zwei Haken: das Licht und den Verkehr.

Am gewünschten Tag Ende November geht die Sonne um 16.00 Uhr unter – das kann man übrigens leicht herausfinden; ich gucke immer bei sonnenuntergang.de (und bekomme keine Provision für das Verlinken!). Sonne weg um vier Ende November heißt: es ist dunkel, duster, zappenduster. Potsdam ist nicht Berlin oder Paris oder gar Moskau. Man könnte das als ökologisch korrekt verkaufen: Wir verballern hier nicht unnütz Energie! Ja, wir haben Straßenlampen, und diese sind auch nicht mehr gasbetrieben. Aber die Potsdamer Sehenswürdigkeiten erstrahlen nicht im Scheinwerferlicht, wenn es dunkel wird. Allenfalls könnte man die Beleuchtung am Schloß Sanssouci z.B. als „Versicherungslicht“ durchgehen lassen…

Zweitens: der Verkehr. Wir haben hier in einer der am schnellsten wachsenden Städte Ostdeutschlands auch einen der am schnellsten wachsenden Berufsverkehre und damit einhergehende Straßenverstopfungen schlimmster Art. Privat stört mich das nicht, ich fahr‘ halt Fahrrad. Aber für Stadtrundfahrten in Klein- oder Großbussen ist das zwischen drei und mindestens sechs Uhr nachmittags eben ganz schlecht. Das geht gar nicht, wie unsere Kanzlerin neulich in einem anderen Zusammenhang formuliert hat.

Unter anderen Umständen würde ich als Alternative zu einem Spaziergang raten: Die Dinge rauschen dabei nicht so schnell vorbei, was das mangelnde Licht doch ausgleicht, und man steht nicht im Stau. Dies wiederum ist aber für die Zielgruppe, na, sagen wir mal: semi-attraktiv. Aus Gründen, die ich aus Gründen der Diskretion hier nicht erläutern werde.