Werder

Früher kamen die Obstbauern von Werder über die Havel und den Stadtkanal bis in die Potsdamer Innenstadt und verkauften Erdbeeren, Kirschen und Äpfel direkt von ihren Kähnen an die Kundschaft der Residenzstadt. Heute fahren Potsdamer und Berliner zu Scharen im Frühling zum Baumblütenfest in das kleine, aber stolze Werder; sie sitzen inmitten der Blüten der Obstplantagen oder auf den Holzbänken der Inselstadt und trinken den Obstwein der letzten Saison, auch Werderaner Bretterknaller genannt.

In Werder liegt auch einer, wenn nicht der nördlichste Weinberg Europas, der seit einigen Jahren wieder bewirtschaftet wird: der Wachtelberg. Ob der märkische Wein immernoch wie eine “Säge durch die Kehle” fließt und die gleichen Nebenwirkungen hat wie der Werdersche Obstwein, möge jeder selbst beurteilen. Der Ort ist aber auch ohne Alkohol schön.