Perspektivwechsel

In der FAZ erschien dieser Tage ein Artikel über Potsdam, in welchem die Autorin, die hier lebt, beschreibt, wie sie für einen Tag die Perspektive wechselt und als Touristin durch unsere Stadt bummelt:

„Vielleicht ist es wie so oft im Leben: Kaum hat man sich an etwas gewöhnt, nimmt man es für selbstverständlich. Es ist an der Zeit, meiner verblassten Liebe eine neue Chance zu geben, bevor sie gänzlich den Bach hinuntergeht…“

Das – seien Sie ehrlich! – oft ganz freiwillig gewählte Gehetze durch den Alltag macht einen schnell blind für die Reize des Ortes, an dem man lebt. Stadtführer sollten dagegen gefeit sein, ich bin es jedenfalls, einfach, weil Potsdam mein „Büro“ ist, mein Arbeitsplatz, mein Material, die Quelle, aus der ich schöpfe. Also halte ich die Augen offen und versuche, auch meinen Gästen die Augen zu öffnen, egal, ob sie als Touristen Potsdam besuchen oder hier leben.

Also, gehen Sie los und entdecken Sie Ihre Stadt neu – zwischen den Feiertagen haben Sie genug Zeit dafür. Und wenn das nicht reicht, dann buchen Sie sich einen Stadtführer: Wir bringen die Steine zum Sprechen und blättern für Sie die tieferen Schichten der Geschichte der Stadt auf. Und wenn man erst einmal weiß, welche Geschichten sich hinter den Fassaden verbergen, dann erlebt man wirkliche Verbundenheit mit einem Ort.