Pfingstberg

Pegasus auf dem Pfingstberg gibt es zweimalEin Neunzehnjähriger führt seinen ersten Auftrag aus und baut einen Tempel der Pomona an einen Weinhang – der junge Mann wird einmal einer der bekanntesten Architekten seiner Zeit. Fünfzig Jahre später läßt der “Romantiker auf dem Thron” auf der Kuppe des Hügels ein Belvedere errichten: Ein italienischer Traum mit der schönsten Aussicht auf Potsdam.

Nach dem Bau der Mauer 1961 wird der Zugang versperrt, denn von dort sah man nicht nur auf die Stadt, sondern auch auf die Grenzanlagen. Das Pfingstberg-Belvedere verfiel und litt insbesondere unter dem Vandalismus russischer Soldaten aus der nahen „Verbotenen Stadt“.

In den letzten Jahren der DDR wollte eine Gruppe von Potsdamern diesen Zustand nicht länger hinnehmen. In ungezählten freiwilligen Arbeitseinsätzen wurde der Pfingsberg von Wildwuchs befreit, das Gebäude so gut es ging gesichert und Öffentlichkeitsarbeit geleistet – legendär ist das erste Pfingstbergfest im Juni 1989, das hunderte Potsdamer anzog und hunderte von Seiten in den Akten der Staatssicherheit füllte.

Der Förderverein Pfingstberg hat seitdem mit Hilfe von Spendengeldern und nicht nachlassendem Enthusiasmus einen wahrhaft beseelten Ort geschaffen, der besonders im Sommer bei Konzerten und Theateraufführungen eine einmalige Kulisse für die Reihe “Kultur in der Natur” bietet.