Schiffbauergasse, chinesische Art

Nachdem ich heute eine Gruppe chinesischer Gäste bei einem Sondertermin über das Areal Schiffbauergasse geführt habe, ist morgen wieder der Termin für eine öffentliche Führung. Seit einer Woche ist ja auch die Ausstellung zum Standort geöffnet, so daß Sie sich im Anschluß an die Führung noch Fundstücke und Visionen ansehen können – zusammengetragen von Studenten der Fachhochschule Potsdam.

Besonders beeindruckt übrigens waren meine Gäste aus China darüber, daß es die Idee einer Handvoll junger Leute war, die Schiffbauergasse (nicht nur) für Kultur zu erschließen und damit den Potsdamern einen Teil der Stadt zurückzugeben, der ihnen sehr lange verschlossen war. Eine Idee „von unten“ also, nicht von oben verordnet… Und auch das letzte höflich-skeptische Gesicht hellte sich auf, als wir am ehemaligen Gaswerkskai angekommen waren: Die Lage am Tiefen See mit Blick zum Babelsberger Park ist einmalig. Und gibt schließlich auch einen schönen Hintergrund für die notwendigen Erinnerungsfotos.

Und ich war besonders beeindruckt, als mir beim Abschluß der Führung Geschenke überreicht wurden; ich besitze nun ein wunderschönes Tuch aus chinesischer Seide. Und ein Fläschchen Narzissen-Tinktur, die ein Wundermittel gegen juckende Mückenstiche sein soll. Sie glauben ja nicht, wie nützlich so etwas in der Wasserstadt Potsdam im Hochsommer ist…

Ach, und noch eine kleine Anmerkung: Nein, leider, ich spreche nicht Chinesisch. Die Gruppe war in Begleitung einer ganz wunderbaren Dolmetscherin, der ich auf diesem Weg noch einmal herzlichen Dank für die Zusammenarbeit sage!

PS: Schöne Grüße auch an die Stadtverwaltung, den Sanierungsträger, die Kulturhauptstadt GmbH und Martin Schmidt-Roßleben, dem städtischen Beauftragten für die Schiffbauergasse: Ein Theater direkt am Wasser in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer Abteilung von Oracle und einem VW-Designzentrum – das hat tiefen Eindruck hinterlassen. Und daß Potsdam mit der „Bühne Schiffbauergasse“ eine gute Chance hat, Kulturhauptstadt Europas zu werden, spricht sich jetzt gerade auch in Shanghai herum. Klappern gehört zum Handwerk, nicht wahr?!