Respekt

Menschen in ihrer Berufsausübung (und auch privat und sowieso und überhaupt) mit Respekt zu behandeln, ist selbstverständlich. Ich tue das tatsächlich und immer, und erst recht als Stadtführerin meinen Gästen gegenüber. So bin ich erzogen worden; das ist so klar, so natürlich (und wenn es so geschrieben steht eigentlich auch langweilig-selbstverständlich), gell?

Es gibt aber genau eine Berufsgruppe in diesem Land (Hinweis: die Wehrpflicht ist in Deutschland abgeschafft), für die dieser Respekt etwas außerordentlich Seltenes ist. Und so schön es für mich ist, wenn meine Gäste froh sind über meinen respektvollen Umgang mit ihnen; so wütend – nein, nicht traurig, sondern wütend! – macht es mich, daß ich für sie eine solche Ausnahme darstelle.

Das sind Menschen, die entscheiden, daß sie in ihrem Beruf im Falle des Falles bereit sind, ihr Leben zu geben. Respekt ist dann ja wohl das Mindeste, was wir Zivilisten ihnen schulden.