Die meditierende Bauverwaltung

„Damit das anders wird, soll nun im Rathaus eine unabhängige Denkmalschutz-Schlichtungsstelle eingerichtet werden, so dass Bauherren gegen überzogene Auflagen intervenieren können. In besonders strittigen Fällen solle es ein Meditationsverfahren geben, was bundesweit ein Novum wäre.“ Quelle

Ja, in der Tat – das wäre neu!

Gemeint hat die PNN natürlich nicht Meditation sondern Mediation. Das nenne ich aber mal einen charmanten Fehler! Doch vielleicht würde es ja tatsächlich helfen, die Potsdamer Bauverwaltung von Zeit zu Zeit darüber meditieren zu lassen, was ihre Aufgabe ist: Der Stadt und den Bürgern zu dienen.

Und wenn es an Führung mangelt, dann könnte man sich ja immer noch mit historischen Maßstäben behelfen, an denen in Potsdam, der alten Residenzstadt Preußens, nun wahrlich kein Mangel herrscht. Oder glaubt da draußen jemand, preußische Beamte hätten Meditation oder Mediation gebraucht, um sich über ihre Aufgabe im Klaren zu sein? Na?

Und auch der Oberbürgermeister hätte für’s Aufräumen der Bauverwaltung ein leuchtendes Vorbild, wenn er denn wollte: Es war in Potsdam üblich, daß schlampige Arbeit mit einem Aufenthalt in der Gefängnisfestung Spandau beantwortet wurde – besonders unter Friedrich II. ein gern eingesetztes Mittel.